Führt uns die Digitalisierung in den Blackout?
Diese und andere zentrale Zukunftsfragen werden im Forschungsprogramm
Energiesysteme der Zukunft (kurz: ESYS) untersucht. ESYS ist ein vom BMBF und der Robert Bosch Stiftung gefördertes und von den deutschen Wissenschaftsakademien
acatech und
Leopoldina sowie der
Akademienunion initiiertes Vorhaben zur Beratung der Bundesregierung und der Gesellschaft in Hinblick auf eine nachhaltige, sichere und kostengünstige Energieversorgung.
Das Projekt bringt mehr als 100 Expert*innen in interdisziplinären Arbeitsgruppen zusammen, um beispielsweise die Fragen zu beantworten, wie im Jahr 2050 Strom hauptsächlich aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt wird, wie Autos zukünftig mit Strom und Wasserstoff betrieben werden, wie der Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung finanziert werden soll und wie wir die Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung beherrschen können, die unser Energiesystem mehr und mehr durchdringt.
Letztgenannte Frage wird von der ESYS-Arbeitsgruppe
Resilienz digitalisierter Energiesysteme untersucht, der auch unser Digitalisierungsexperte
Dr. Till Luhmann angehört. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Konzepte und Lösungen zu erarbeiten, wie wir uns gegen Angriffe und Ausfälle wehren und gleichzeitig den Betrieb und die Funktion des Systems aufrechterhalten können, damit die Zuverlässigkeit unserer Energieversorgung auch zukünftig gewährleistet bleibt. BTC bringt dabei vor allem Kenntnisse aus der Entwicklung von IT-Produkten für die Energiewende und aus zahlreichen Forschungsprojekten im Energieumfeld mit ein.
Mittlerweile sind Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) integraler, nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unserer Energiesysteme. Sie ermöglichen den Informationsfluss in der gesamten Energieversorgungskette einschließlich Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Verbrauch. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Überwachung und im Störungsmanagement, indem sie dabei helfen, fehlerhafte Anwendungen, lokale Stromschwankungen oder den Ausfall von Betriebskomponenten frühzeitig zu erkennen und das System zeitnah zu stabilisieren. Dies ist für die Energieversorgung, die als kritische Infrastruktur (
KRITIS) gilt, von größter Bedeutung.