Lange galt es bei vielen Kund*innen als erstrebenswert, einen Direktvertrag in Form des Enterprise Agreements (EA) mit Microsoft zu schließen. Dieses Modell stand viele Jahre für Stabilität, planbare Kosten und direkten Support durch Microsoft. Doch mit den umfassenden Änderungen, die Microsoft in den Jahren 2024 und 2025 eingeführt hat, hat sich das Bild grundlegend gewandelt.
Microsoft verfolgt nun klar das Ziel, den Direktvertrieb zu verschlanken und Kund*innen stärker in das Partner-Ökosystem zu führen. Für viele Unternehmen bedeutet das eine strategische Neuausrichtung: weg vom klassischen EA, hin zu flexibleren, aber auch komplexeren Vertragsmodellen über Partner. Die bisherigen Vorteile des Enterprise Agreements verlieren zunehmend an Gewicht, während die Anforderungen an Mindestvolumina, Supportmodelle und Vertragsbedingungen steigen.
Im Überblick zeigen sich die wichtigsten Veränderungen:
- EAs werden nicht verlängert, optional kann man heute ein Microsoft Customer Agreement – Enterprise (MCA-E) schließen - falls Microsoft hierfür ein Angebot unterbreitet
- Azure ist nicht im neuen MCA-E enthalten
- Gratis-Azure Support wurde schon im Juli 2024 eingestellt, man benötigt in jedem Fall bei Direktbezug einen kostenpflichtigen Support-Plan
- Die jährlichen Kosten für einen Unified bzw. Enterprise Support Plan sind erheblich
- Die Mindestanzahl der Seats wurde deutlich erhöht
- Alternativen wie Volumen-Verträge werden zunehmend durch Subskriptionen ersetzt, beispielsweise können 3-Jahres-Abonemments für On Prem-Server Windows-Server erworben werden, die auch in Azure genutzt werden dürfen (Azure Hybrid Use Benefits)
Anders als in anderen LinkedIn-News gibt es keine pauschale Aussage von Microsoft, welchen Kunden mit wie vielen Seats man ein MCA-E anbietet, aber der Trend ist klar: Die Latte hängt höher und gleichzeitig sinkt die Attraktivität – ganz bewusst.
Worauf muss man achten?
1. Neue Finanzmodelle und Abrechnungslogiken
Im CSP-Modell entfallen klassische Volumenrabatte. Lizenzen gibt es überwiegend als Subscriptions mit einmonatiger, jährlicher oder dreijähriger Laufzeit und monatlicher oder jährlicher Abrechnung. Je nach gewählter Option ändern sich die Rabatte.
2. Optimierung statt Rabatt
Wie teuer Ihre Azure Consumption wird, hängt stärker an der optimierten Nutzung von Reserved Instances oder Saving Plans ab als von Rabatten. Partner mit einem guten FinOpsAngebot sind hier im wahrsten Sinne des Wortes „Gold wert“.
3. Keine Software Assurance (SA) mehr
Im CSP-Umfeld gibt es keine direkte Entsprechung zur Software Assurance, aber auch keinen zwingenden Bedarf. Windows Server Lizenzen stehen als Subscription für On Prem zur Verfügung – inklusive Azure Hybrid Use Benefit, das heißt zur gleichzeitigen Nutzung On Prem und in der Cloud.
Was bringt der Wechsel zum Partner?
Für Microsoft sind Direktverträge aufwendig und entsprechend weniger lukrativ. Umgekehrt wird jetzt der Bezug über Cloud Solution Provider wie BTC AG attraktiver. Warum?
- Volle Transparenz über Lizenz- und Consumption-Kosten
- Betriebsleistungen können nach Bedarf hinzugebucht werden
- Lizenzen können über unseren Shop gebucht werden und stehen sofort zur Verfügung
- Azure-Ressourcen können wie im Direktbezug genutzt werden
- 1st-Level Support für Azure ist immer enthalten
- Feste Ansprechpartner, die Ihre Umgebung kennen
- In Deutschland beheimatete Support-Teams
- Individuelle Abrechnung möglich
- Unser vorhandener Enterprise / Unified Support-Plan kann für Tickets bei Microsoft genutzt werden – kein eigener Support-Vertrag mit Microsoft erforderlich
Wie funktioniert der Wechsel zum Partner?
Einfacher, als man denkt – zumindest mit uns. Wir bieten einen Umwandlungs-Service an, der mit geringem Aufwand aus jedem EA-Tenant einen CSP-Tenant macht. Es muss kein neuer Tenant angelegt werden und Subscriptions müssen auch nicht manuell umgezogen werden.
Warum Sie jetzt handeln sollten
Auch wenn ein Umstieg von EA zu CSP nicht kompliziert ist, sollte doch vorher vieles geprüft werden:
- Was ist meine IT-Strategie für die nächsten drei-fünf Jahre?
- Was werde ich in den nächsten drei Jahren im RZ belassen, was geht in die Cloud?
- Gibt eine Kombi aus MCA-E für Lizenzen und CSP für Azure individuell Sinn?
- Womit kann ich am besten Planungssicherheit herstellen?
- Wie implementiere ich FinOps zur kontinuierlichen Kostensenkung?
Erst wenn man diese und weitere Fragen beantwortet hat, hat man eine gute Entscheidungs-Grundlage. Wenn die Strategie klar ist, sollte man jedoch umgehend handeln, um noch selbstbestimmt entscheiden zu können.
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