Bereitstellung einer SAP Fiori Anwendung mit der MTA-Technologie in der BTP
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Bereitstellung einer SAP Fiori Anwendung mit der MTA-Technologie in der BTP

Thema: Entwicklung

BTC AG

Talea Schweers

Nachdem eine SAP Fiori Anwendung entwickelt wurde, muss diese in einer Laufzeitumgebung bereitgestellt werden, damit die Anwendung innerhalb der SAP BTP genutzt werden kann. Dazu gibt es unterschiedliche Laufzeitumgebungen wie die Cloud Foundry, Kyma und die ABAP Umgebung, in der die SAP Fiori Anwendung bereitgestellt werden kann.

Das eigentliche Bereitstellen der SAP Fiori Anwendung kann mit verschiedenen Methoden bewerkstelligt werden. Eine Möglichkeit stellt die Nutzung der MTA (Multitarget Application)- Technologie dar. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Durchführung von Bereitstellungen, bestehend aus mehreren Modulen und Ressourcen, die sich aus verschiedenen Technologien zusammensetzen. Durch die Angabe der Module und Ressourcen in der MTA-Datei werden die verschiedenen Ressourcen wie eine Datenbank und Module wie ein App-Router in der SAP BTP bereitgestellt.

 

Vorbereitungen

Um die MTA Technologie nutzen zu können, sind einige Vorbereitungen erforderlich. Als Erstes muss eine SAP HANA-Datenbank erstellt werden. Zusätzlich muss der SAP HANA Cloud-Service, also der Service für die Datenbank, im Subaccount im entsprechenden Cloud Foundry Space eingerichtet werden. Dafür wird der zuvor erstellte Cloud Foundry Space für die Entwicklung der eigentlichen SAP Fiori Anwendung ausgewählt.

Anders als im Produktivbereich wird im Testkonto die Datenbank jede Nacht heruntergefahren. Aus diesem Grund muss diese jeden Tag neu gestartet werden. Ansonsten kann es zu Fehlern kommen und die Anwendung kann nicht auf die Daten der Anwendungen zugreifen.

Als Nächstes muss eine Authentifizierung eingerichtet werden. Dazu wird der Service SAP Authorization and Trust Management hinzugefügt. Dieser Service ermöglicht die Verwaltung von Benutzerberechtigungen. Zusätzlich wird eine xs-security.json Datei erstellt, die die Sicherheitskonfiguration, einschließlich der Berechtigungen, beinhaltet. Auf Grundlage dieser Datei erstellt der SAP Authorization and Trust Management Service Rollen und Rollenvorlagen im jeweiligen Subaccount.

Des Weiteren wird ein App-Router hinzugefügt. Dieser fungiert als zentraler Einstiegspunkt für die Anwendungen. Folglich verwaltet der App-Router alle eingehenden Anfragen der Anwendungen und leitet diese entsprechend weiter. Zusätzlich sorgt der App-Router für die Benutzeranmeldung und -authentifizierung in Verbindung mit dem SAP Authorization and Trust Management Service.

 

Erstellung der MTA-Datei

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird die MTA-Datei erstellt. Diese Datei enthält Informationen über die verschiedenen Module, wie beispielsweise den App-Router, der für die Verwaltung der Routen zuständig ist, den OData-Dienst und den DB-Deployer, der für die Bereitstellung der Datenbank verantwortlich ist. Zudem werden ein UI-Deployer und ein Modul für die eigentliche SAP Fiori-Anwendung angegeben. Durch die Angabe dieser Module in der MTA-Datei werden die entsprechenden Ressourcen in der Cloud Foundry bereitgestellt.

Als Ressourcen sind ein Autorisierungsservice, eine Datenbank, ein Destination-Service, ein Credential Store, ein Cloud Management Service, ein HTML5 Repository und eine Runtime Ressource zu nennen.

Der Autorisierungsservice ist für die Autorisierung der Anwender da. Dieser greift auf die xs-security.json Datei zu und nutzt dessen Angaben.

Die Datenbank speichert die Daten der Anwendung und der Destination Service stellt die Verbindung zum App-Router und dem OData Dienst her.

Des Weiteren ist der Credential Store ein Repository für Kennwörter, Schlüssel und Schlüsselbunde . Dadurch wird es den Anwendungen ermöglicht, Anmeldeinformationen abzurufen und diese beispielsweise bei der Authentifizierung von externen Diensten zu verwenden.

Der Cloud Management Service stellt REST-APIs zur Verfügung, mit denen administrative Vorgänge in den Konten verwaltet werden können. Beispielsweise können Betriebs- und Wartungsaufgaben automatisiert werden, die sich auf den globalen Konten, Verzeichnissen und Unterkonten befinden.

Anschließend stellen das HTML5 Repository und die Runtime die Anwendung zur Verfügung. Durch die Angaben in der mta.yaml Datei werden diese Ressourcen in der Cloud Foundry erstellt und können dort genutzt werden.

Das Gesamtbild der MTA-Datei ist in der folgenden Abbildung zu erkennen. Darin sind die verschiedenen Module und Ressourcen im Zusammenhang abgebildet.

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Zum besseren Verständnis ist im Folgenden das Gesamtbild gezeigt. Darin ist zu erkennen, dass der Anwender über den Browser auf den App-Router zugreifen kann. Dieser hat die Verbindung zur CAP-Anwendung und zur SAP Fiori Anwendung. Diese wird über die xs-app.json Datei gesteuert. Zusätzlich besteht eine Verbindung zur XSUAA Service Instanz. Diese sorgt für die Autorisierung und Authentifizierung.

Fazit

Die MTA- Technologie ist eine effektive Methode, um Anwendungen bereitzustellen. Durch diese Technologie können die Anwendungen durch die Angabe der Module und Ressourcen in einer MTA-Datei zur Verfügung gestellt werden. Alles weitere wird von der SAP BTP übernommen. Zudem ermöglicht die MTA-Technologie einen hohen Grad an Flexibilität: Es können verschiedene Technologien und Programmiersprachen wie Java, Node.js, HTML5 und ABAP zusammengebracht werden. Folglich können Entwickler, die für ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignete Technologie wählen. Ebenfalls wird eine gute Modularität gewährleistet: Die Anwendungen können in kleinere und unabhängige Module oder Services aufgeteilt werden, die alle separat entwickelt, getestet und bereitgestellt werden können.

Kontakt

BTC AG Kontakt Marco Grieger
Marco Grieger Manager Team, SAP Fiori & BTP Extension Suite