Michael Bremer, bisheriger Leiter der Feuerwehr Oldenburg und Initiator des Projektes, hebt die Wichtigkeit des neuen Service hervor: „Vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen müssen wir von weiter zunehmenden Unwetterlagen ausgehen. Die Digitalisierung der Schadensmeldungen ist ein wesentliches Instrument, um diese Einsatzlagen auch künftig bewältigen zu können.“ Auch sein Nachfolger Jens Spekker ist der Auffassung, dass ein solcher Online-Meldeweg in der heutigen Zeit unerlässlich ist.
Die hilfreiche Lösung hat die BTC AG in Zusammenarbeit mit der Großleitstelle Oldenburger Land und Vertretern der zugehörigen Kreisfeuerwehren entwickelt. Basierend auf Open-Source-Technologien wird diese als Software-as-a-Service bereitgestellt und kann auf jedem aktuellen mobilen Endgerät ohne Installation mit dem Browser genutzt werden. Es stehen drei Module für die jeweiligen Beteiligten zur Verfügung:
3 Module für Bürger*innen, Leitstelle und Führungsstelle
- Das beschriebene Bürger*innenmodul benötigt keine Installation und ist bei größeren Unwetterereignissen unter www.keinnotfall.de erreichbar. Damit lassen sich einfach und schnell Meldungen mit wertvollen Zusatzinformationen (Koordinaten, Foto, Kurzbeschreibung) absetzen.
- Das Leitstellenmodul ist für die Leitstelle konzipiert. Es aktiviert die anlassbezogene Schadensmeldung, legt das Schadensgebiet fest und schaltet die Führungsstellen frei. Ein umfassendes Monitoring von Schadensmeldungen wird ermöglicht, ebenso eine automatische Weiterleitung an die zuständigen Feuerwehren.
- Im Führungsstellenmodul nimmt die Feuerwehr die Meldungen entgegen, priorisiert sie und veranlasst die Schadensbeseitigung durch Einsatzkräfte vor Ort. Die Einsatzaufträge werden dafür digital weitergeleitet oder als Printversion mit QR-Codezur Verfügung gestellt.
Die Generalprobe für „KeinNotfall“ fand bereits im letzten Jahr im Oldenburger Land statt. Sie rief sehr positive Reaktionen hervor und wurde seitdem noch weiter optimiert und Stresstests unterzogen. Seit diesem Monatkann der Service anlassbezogen durch die GOL freigeschaltet werden. Darüber wird mit den etablierten Warnapps BIWAPP und KATWARN, aber auch in den Social-Media-Kanälen der Leitstelle, informiert.
Bei den Unwettern der letzten Woche kam der Service noch nicht zum Einsatz, denn das Sturmtief überlappte sich zeitlich mit den letzten organisatorischen Maßnahmen für die Einführung.